Aktuelles

 
Auf dieser Seite finden Sie neben aktuellen Terminen und Informationen auch Hinweise auf beachtenswerte Publikationen. Weitere Seiten mit Bezug zum laufenden Monat: der Inhalt der aktuellen Ausgabe und ein liturgischer Kalender für das deutsche Sprachgebiet mit einer ganzjährigen Namenstagsübersicht.
 

Gebetsanliegen des Papstes
 


 

Gebetsanliegen für Dezember 2023

Beten wir für die Menschen, die mit Behinderungen leben,
– dass sie im Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit stehen und ihnen von Einrichtungen inklusive Angebote gemacht werden, die ihre aktive Teilnahme wertschätzen.

Weitere Informationen zum monatlichen Gebetsanliegen sowie geistliche Kurzimpulse für jeden Tag finden Sie auf den Internetseiten des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes.

Monatlich wird vom Vatikan ein zentrales Gebetsanliegen veröffentlicht, das der Heilige Vater allen Glaubenden ans Herz legt. Eine Möglichkeit, sich mit dem Papst im aktuellen Gebet zu verbinden, bietet ferner die Dokumentation von Audienzen und Angelusgebeten auf den Seiten der vatikanischen Informationsdienste – dort lässt sich nachverfolgen, in welchen aktuellen Anliegen Papst Franziskus gebetet hat.

 

Ökumenischer Fürbittkalender
 

Diese Woche beten wir für

 

In Gottes Händen
Glaubende weltweit beten füreinander

„Das Gebet ist das Herzstück der ökumenischen Bewegung“, heißt es auf den Internetseiten des Ökumenischen Rates der Kirchen zum Ökumenischen Fürbittkalender. „Jesus hat darum gebetet, dass wir eins sein mögen, geeint in Gott im Geheimnis der Dreieinigkeit. Dies ist die Grundlage und das Ziel unseres Strebens nach Einheit.“

Weil der Anfang dieser Einheit im Gebet liegt, ja, weil das Gebet füreinander diese Einheit im Anfang schon ist, lädt der Ökumenische Fürbittkalender ein, im Jahreslauf aller Gegenden der Erde zu gedenken. Sich im Gebet mit Glaubenden in aller Welt zu verbinden, das heißt, einander Gottes Hand anzuvertrauen. Es heißt auch, Bewusstsein füreinander zu entwickeln. Sehen zu lernen, in welcher Lage sich andere Menschen befinden und was sie uns zu sagen und mitzugeben haben.

Wenn Sie im Fenster „Diese Woche beten wir für…“ auf die Ländernamen klicken (am besten mit Rechtsklick einen neuen Tab öffnen), werden Sie zur Webpräsenz des Weltkirchenrats – www.oikoumene.org – weitergeleitet. Auf der entsprechenden Seite finden Sie Anregungen für Ihr fürbittendes Gebet, die auf die betreffende Erdregion zugeschnitten sind.

Den Anregungen zugrunde liegt der ökumenische Fürbittkalender In Gottes Hand. Gemeinsam beten für die Welt. Gebete aus der weltweiten Ökumene / in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Aus dem Englischen übersetzt von Friederike Gralle, Frankfurt/Main: Lembeck, Paderborn: Bonifatius 2008.

 

Solidarität mit Israel, Mitgefühl mit den Opfern des Angriffs und des Krieges

Am 7. Oktober 2023, dem jüdischen Fest der Torafreude, hat die islamistische Terrororganisation Hamas israelische Siedlungen und ein Festival überfallen und so viele Bürgerinnen und Bürger Israels ermordet wie kein Ereignis seit der Schoa. Uns fehlen die Worte für die Brutalität und Unmenschlichkeit dieses Angriffs. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Ermordeten und ihren Familien und Freunden sowie den Menschen, die noch immer von der Hamas als Geiseln festgehalten werden. Dass in Gaza viele unbeteiligte Zivilisten, die zum Teil seit Jahren unter dem Terrorregime der Hamas leiden, jetzt durch den Krieg getötet werden oder zu Schaden kommen, erfüllt uns mit Trauer und Schmerz.

Seit dem Angriff auf Israel tritt auch bei uns Antisemitismus in einem Ausmaß zutage, dass man sich nur schämen kann. Jüdinnen und Juden werden bei weitem nicht nur von islamistischen Kreisen, sondern sogar aus der Mitte unserer Gesellschaft bedroht. Auch Muslime werden pauschal mit den Terrorattacken in Verbindung gebracht. Wir setzen uns dafür ein, das Ziehen vorschneller und unberechtigter Verbindungen zu unterlassen, und verweigern uns populistischen Bestrebungen, den Nahostkonflikt für die Spaltung unserer Gesellschaft zu instrumentalisieren.

Was können wir als Glaubende – über das Gebet um Frieden und Gerechtigkeit hinaus – in der aktuellen Situation tun? Uns tragen lassen vom Gott Abrahams, den wir gemeinsam verehren und der sich nicht von einer Seite vereinnahmen lässt, sondern stets auf Seiten derer steht, denen Unrecht angetan wird. An die Menschen denken, die wir im Heiligen Land kennen, ihnen vielleicht unsere Unterstützung zusichern, sodass sie spüren, dass sie nicht allein dastehen. Offen bleiben für die Israelis und Araber, die Juden, orientalischen Christen und Muslime in unserem Bekanntenkreis. Uns im Bewusstsein unserer Distanz zum Konflikt der schwierigen Aufgabe stellen, dem jeweiligen Gegenüber gerecht zu werden und zugleich auf Differenzierung in der Sache zu achten. Zuhören und Aushalten von Widersprüchen kann da Priorität zukommen.

Bitte achten Sie auf sich selbst, dass Sie angesichts der vielen Belastungen in der Gegenwart Mut, Zuversicht und Vertrauen bewahren. Gott segne und schütze Sie!

Johannes Bernhard Uphus

 

 

Termine

 

Bischof Franz Jung, Würzburg, in Soutane mit BrustkreuzBischof Dr. Franz Jung · © Thomas Berberich, Quelle: Bistum Würzburg
 

Die Würde wiederherstellen
Hochfesthomilien im Jahrgang 2024 kommen von Bischof Jung aus Würzburg 

An Weihnachten lautet das Tagesgebet:

Allmächtiger Gott,
du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen
und noch wunderbarer wiederhergestellt.
Lass uns teilhaben an der Gottheit deines Sohnes,
der unsere Menschennatur angenommen hat.

Hier setzt Bischof Dr. Franz Jung aus Würzburg mit seinen Gedanken zum Weihnachtsfest an – und damit bei einem Thema, das nicht erst seit dem Ukrainekrieg, aber vollends durch den Angriff auf Israel Anfang Oktober auf der Tagesordnung steht. Wie kann das angesichts der erlebten Gräuel gehen, die Würde  des Menschen wiederherstellen?

Lesen Sie in unserer Dezember-Ausgabe, welche Perspektiven Bischof Jung dazu aufzeigt.

 

Olivenzweige vor blauem, leicht bewölktem Himmel; rechts unten: Logo des Weltgebetstags 2024 Palästina, Leitwort "durch das Band des Friedens"
 

Weltgebetstag nimmt Nahostkonflikt in den Blick

In mehr als 150 Ländern wird am ersten Freitag im März mit ökumenischen Gottesdiensten der Weltgebetstag gefeiert. Der Weltgebetstag wurde von Frauen gegründet, sie laden aber alle zu dem Gebetstag ein. Die Idee zu der ökumenischen Basisbewegung von Frauen stammt aus den USA, wo sich Christinnen 1887 erstmals zum Gebetstag versammelten. 1927 wurde der erste internationale Gebetstag gefeiert, seit rund 70 Jahren auch in Deutschland. In diesem Jahr hat der Weltgebetstag eine besondere Brisanz. Denn am 1. März 2024 laden Frauen aus Palästina dazu ein, mit ihnen zu beten und gemeinsam für den Frieden einzutreten. In der Region herrscht seit Jahrhunderten ein schwerwiegender Konflikt, unter dem die Menschen sehr leiden und der sich seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden kriegerischen Auseinandersetzungen extrem verschärft hat.

Band des Friedens

Im Brief an die Gemeinde in Ephesos heißt es, dass die Christinnen und Christen verbunden sind „...durch das Band des Friedens“ (Kap. 4,3). Dieses Band wollen die palästinensischen Frauen stärken und für einen nachhaltigen Frieden in der Region sowie in der ganzen Welt beten. Der Epheserbrief spricht von Demut, Freundlichkeit und Geduld. Dies seien aktive Tugenden, die Frieden stiften könnten, so schwer dies gerade angesichts der aktuellen Situation sein mag. Im Zentrum des Gebets soll daher die große Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit in der Region stehen. „Als Weltgebetstag werben wir für Toleranz, Versöhnung und Dialog – Gebet als aktiver Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung“, beschreibt der internationale Weltgebetstag sein Anliegen.

Zeichen der Solidarität

Die örtlichen Komitees erarbeiten die Texte in ökumenischer Vielfalt. „Im Weltgebetstag hören wir auf das Wort Gottes und auf die Stimmen von Frauen, die ihre Hoffnungen, Ängste, ihre Freuden und Sorgen, ihre Chancen und Bedürfnisse teilen“, heißt es im internationalen Statut des Weltgebetstages. Für die Frauen in Palästina ist daher der diesjährige Weltgebetstag ein großes und wichtiges Zeichen von Solidarität und Gemeinschaft. In Palästina sind Christinnen und Christen mittlerweile eine kleine Minderheit. Nur rund ein Prozent der Bevölkerung sind Mitglied einer christlichen Kirche.

Vereint in der Fürbitte

Vor dem Hintergrund des Wortes aus dem Epheserbrief und dem Anliegen der Frauen aus Palästina haben sich das deutsche, österreichische und schweizerische Komitee des Weltgebetstages noch weit vor dem kriegerischen Konflikt auf den deutschen Titel „…durch das Band des Friedens“ geeinigt. „Vereint in Gottes lebendiger Geistkraft und verbunden durch das Band des Friedens…“, so lautet eine Fürbitte der Liturgie. Bereits im Jahr 2017 hatte sich das internationale Weltgebetstagskomitee bei einer Konferenz in Brasilien auf Palästina als vorbereitendes Land für das Jahr 2024 geeinigt.

Kritik an den vorliegenden Texten

Die Texte standen schon vor dem 7. Oktober 2023 in der Kritik. Engagierte im christlich-jüdischen Dialog sahen darin antisemitische Tendenzen, zudem werde Palästina einseitig in den Mittelpunkt gestellt. Nach dem Angriff der Hamas verschärfte der Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit seine Kritik und forderte das Weltgebetstagskomitee dazu auf, „das bisherige Material für März 2024 (Palästina) zurückzuziehen, auf die Durchführung in dieser Form zu verzichten und die Texte für den Weltgebetstag 2024 so zu überarbeiten, dass sie den Opfern des Hamas-Israel-Krieges gerecht werden“. Nach reiflicher Überlegung entschloss sich das deutsche Komitee schließlich dazu, erstmals in seiner über jahrzehntelangen Geschichte die ursprünglichen Texte zu überarbeiten und sie mit ergänzenden Materialien und Texten in die aktuelle Situation einzubetten. Den Verkauf des Motivbildes der in Deutschland lebenden palästinensischen Künstlerin Halima Aziz hatte das Komitee bereits Ende Oktober letzten Jahres gestoppt. Die Künstlerin hatte sich in sozialen Medien offenbar mit den Anschlägen der Hamas solidarisch gezeigt.

Situation wahrnehmen

Meist gehen dem Gottesdienst informative Veranstaltungen über die jeweiligen Länder voraus, in denen gemäß dem Motto des Weltgebetstages zum informierten Beten eingeladen wird. Beten und Hören stehen im Vordergrund: „Es ist nicht die Aufgabe des Weltgebetstages, einen Friedensplan für die Region und den seit Jahrzehnten anhaltenden Nahostkonflikt zu entwickeln“, so das Weltgebetstagskomitee. Wichtig sei es vielmehr, die Situation wahrzunehmen und insbesondere für unterschiedliche Narrative offen zu sein, die die Wirklichkeit verschieden deuten und weitergeben, und Diskussionsräume für verschiedene Erfahrungen zu bieten. Daher sollen die Stimmen der palästinensischen Frauen auch in der überarbeiteten Form im Zentrum stehen.

Wer den Weltgebetstag in seiner Gemeinde durchführen möchte, sollte sich daher unbedingt auf der Website des Weltgebetstages (weltgebetstag.de) über den aktuellen Stand informieren. Dort sind aktuelle Stellungnahmen zu den Texten des Weltgebetstages veröffentlicht und auch die überarbeitete Liturgie verfügbar. Gedruckte Materialien können entweder bei der Geschäftsstelle des Weltgebetstages bestellt oder auch im Internet heruntergeladen werden (MVG Medienproduktion und Vertriebsgesellschaft mbH, Postfach 10 11 38, 52011 Aachen, Tel.: 0241 479 86-300, E-Mail: bestellung@eine-welt-shop.de; Internet: www.eine-welt-shop.de/weltgebetstag/).

Marc Witzenbacher

 

 

Informationen

 

Titelseite Magnificat Dezember 2023: Geburt Christi und Verkündigung an die Hirten (Bamberger Apokalypse, Reichenau, Anfang 11. Jahrhundert)

Änderungen in MAGNIFICAT

Im neuen Jahrgang 2024 greifen ein paar Neuerungen in MAGNIFICAT.

  • An erster Stelle werden Sie in den Texten zur Eucharistiefeier nun durchgehend – auch an den Werktagen – die revidierte Einheitsübersetzung von 2016 zu lesen bekommen. Im Morgen- und Abendgebet bleibt es bis zum Erscheinen der neuen liturgischen Bücher weiterhin bei der Einheitsübersetzung von 1980.

Aufgrund der allgemeinen Inflation und insbesondere der gestiegenen Holz- und Papierpreise haben wir leider erneut die Preise anheben müssen. Und wir haben uns überlegt, wie Seiten eingespart werden können, ohne MAGNIFICAT in der Substanz, dem Gebetsteil und den Beiträgen am Schluss, Abbruch zu tun. Zwei Änderungen sind Ihnen vielleicht schon aufgefallen:

  • Die Gottesdienste im ZDF und der Hinweis zum DOMRADIO sind auf die letzte Seite gerückt, dort sind sie jetzt schneller auffindbar.
  • Außerdem ist die zweiseitige Namenstagsübersicht am Ende jeder Ausgabe entfallen, die die ausführlicheren Hinweise auf die Namenspatrone zu Tagesbeginn bisher verdoppelte. Sie können sie nun, jährlich aktualisiert, von unserer Webseite herunterladen.

Zusätzlich haben wir uns auf folgende Maßnahmen geeinigt:

  • Der Einführungsband „Die Feier des Stundengebets. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“ wird aus dem Abonnement herausgenommen. Über den Leserservice kann er weiterhin bezogen werden.
  • Am deutlichsten spürbar wird für Sie sicher der Wegfall der Heiligen Woche als eigenständige Ausgabe; sie wird künftig in den jeweiligen Monat integriert, sodass nur mehr 12 Ausgaben pro Jahr erscheinen.
  • Schließlich wird die Beitragsreihe „Die Mitte erschließen“, die vom Jahresthema unabhängig ist, jeweils dann erscheinen, wenn sie keine Erweiterung des Umfangs erfordert.

Eine Reihe von Änderungen, wie Sie sehen – wir hoffen aber, dass Sie damit gut zurecht kommen werden. Denn nicht nur wirtschaftlichen Notwendigkeiten kommen wir damit nach, wir tragen auch zur Einsparung von kostbaren Ressourcen wie Holz und Wasser bei.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf unsere digitalen Formate hinweisen, die Sie zu deutlich günstigerem Preis über unsere Webseite oder den Leserservice bestellen können. Sie bieten den großen Vorteil, dass sie auf elektronischen Geräten einfach vergrößert, mit Notizen versehen und auch in Teilen ausgedruckt werden können.

Johannes Bernhard Uphus

 

Screenshot Internetauftritt Vatikanische Museen
 

Virtueller Besuch im Vatikanischen Museum

Lange Zeit waren die Vatikanischen Museen wegen der Coronakrise geschlossen. Auch als sie wieder öffnen konnten, war es dennoch möglich, dass Besucher teilweise alleine durch die Gänge schlendern konnten, wo sich sonst die Menschenmassen durchdrängen. Doch nun haben die Vatikanischen Museen auch virtuelle Rundgänge bereitgestellt und können so auch online besucht werden.

Päpstliche Sammlungen

Mehr als 4.000 Skulpturen in Bronze, Stein oder Terrakotta wurden von den Päpsten im Lauf der Zeit gesammelt. Als Museen sind die Räumlichkeiten nun schon mehr als 500 Jahre im Einsatz. Am 14. Januar 1506 wurde Papst Julius II. berichtet, man habe auf dem Esquilin eine wunderbare Skulptur gefunden. Der kunstbesessene Papst schickte sofort einen Reiter in das Haus des Architekten Giuliano da Sagnallo und bat ihn, sich den Fund anzusehen. Michelangelo war zufällig auch gerade bei dem Architekten zu Besuch, sodass auch er sich auf den Weg machte. Sie hatten die berühmte Laokoon-Gruppe gefunden. Bis heute steht sie im Belvedere-Hof der Museen, wo die römische Marmor-Kopie einer ehemals aus Griechenland stammenden Bronze den Kampf des trojanischen Priesters Laokoon und seiner beiden Söhne gegen Seeschlangen darstellt. Immer mehr Besucher kamen angereist, um sich den Belvedere-Hof und die Skulptur anzusehen, die von einer nicht geringen Zahl weiterer Kunstwerke begleitet war. Mehr und mehr entwickelte sich so die antike Kunst als eigentlicher Schwerpunkt der Vatikanischen Museen.

Online durch das Museum

Auch wenn die Coronakrise einen Besuch in Rom und den Vatikanischen Museen nicht ermöglichen sollte, kann man sich einige Teile der Sammlungen nun auch online in virtuellen Rundgängen erschließen. Dabei sind die Gänge auch menschenleer und die Werke können aus unterschiedlichen Perspektiven angesehen werden. Die Rundgänge sind unter www.museivaticani.va auch auf Deutsch abrufbar. Mit der Zoomfunktion kommt man manchem Kunstwerk näher als wenn man im Museum präsent wäre.

Sammlung wächst stetig weiter

Die bedeutende Kunstsammlung der Päpste umspannt rund zwei Jahrtausende, denn nicht nur die Antike, sondern auch die moderne Kunst hat mittlerweile einen festen Platz in den Museen. Und die Sammlungen wachsen bis heute. Jüngst wurde das Werk „Golgota“ des brasilianischen Franziskanerbruders Sidival Fila in die Sammlung zeitgenössischer Kunst übernommen. Der Künstler, der dieses Werk 2019 auf der Biennale in Venedig ausgestellt hat, lebt in einem kleinen Konvent seines Ordens auf dem Palatin in Rom. Er arbeitet mit alten Stoffen aus Leinen, Seide oder Brokat und verarbeitet sie zu neuen Kunstwerken. Seine Kunst versteht er als Fortsetzung der franziskanischen Tradition, das Weggeworfene und Übriggebliebene einem neuen Nutzen zuzuführen. Insgesamt sind nun mehr als 50.000 Objekte aus zweitausend Jahren Kunstgeschichte in den Museen versammelt, die man entweder auf einem Fußmarsch von rund sieben Kilometern direkt in den Museen „erlaufen“, aber zum großen Teil nun auch bequem und hautnah online von zuhause aus erleben kann.

Marc Witzenbacher

 

 

Medienempfehlungen

 

Titelseite Huub Oosterhuis, Solang es Menschen gibt auf Erden
 

Solang es Menschen gibt auf Erden
Neues Oosterhuis-Liederbuch bei Herder

Es war sein Erstling, entstanden 1959 auf einer Fahrradfahrt durch die Felder um Groningen: „Solang es Menschen gibt auf Erden“. In Dieter Trautweins deutscher Fassung ist es seit Mitte der 1970er Jahre im Gebrauch (GL2013: 425, GL1975: 300), gesungen zur Melodie von Tera de Marez Oyens-Wansink von 1959. Als titelgebendes Stück dieses Bandes markiert es auch dessen Eigenart: Hier liegt es in neuer Übertragung von Oosterhuis’ langjährigem Mitarbeiter Cornelis „Kees“ Kok vor und ist mit einer traditionellen Straßburger Melodie verbunden, vielen vom Offertoriumslied „Was uns die Erde Gutes spendet“ (GL 186) bekannt. Ähnlich versammelt dieses Liederbuch eine Vielzahl von Liedern und Gesängen nach Texten des Ostern 2023 verstorbenen Dichters, einige schon aus dem ersten Herder-Liederbuch „Du Atem meiner Lieder“ bekannt, aber alle noch einmal gesichtet und aktualisiert.

Wer Huub Oosterhuis’ Spiritualität, die von tiefgreifender Auseinandersetzung mit der Bibel lebt, bereits schätzt oder erst kennenlernen möchte, ist mit diesem Band bestens beraten. Zum 90. Geburtstag an Allerheiligen 2023 erschienen, darf man ihn gut und gern als Oosterhuis’ geistliches Vermächtnis in deutscher Sprache bezeichnen.

Huub Oosterhuis, Solang es Menschen gibt auf Erden. 150 Lieder zwischen Zweifel und Vertrauen, mit Musik von Bernard Huijbers, Tom Löwenthal, Antoine Oomen u.a. herausgegeben von Cornelis Kok, © Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2023, ISBN 978-3-451-39711-0, 282 Seiten, 24 € (D).

Johannes Bernhard Uphus

 

Christus-und-Johannes-Gruppe (um 1330/1340), Liebieghaus Frankfurt am MainSymbolbild: Christus-Johannes-Gruppe (um 1330/40), Liebieghaus Frankfurt a.M.
 

Das andere Evangelium
Entstehung, Gestalt, System des Johannesevangeliums
Dokumentation und Fiktion

Ludger Schenke, emeritierter Neutestamentler aus Mainz, hat sich über Jahrzehnte mit dem Johannesevangelium befasst. Diesem intensiven Studium verdankt sich nicht nur sein exegetischer Kommentar, aus dem MAGNIFICAT des öfteren schöpft, sondern noch eine weitere Publikation, die wie jener online verfügbar ist: „Das andere Evangelium“. Das Außergewöhnliche daran: Sie nähert sich ihrem Sujet erzählerisch, dokumentiert die Früchte langjähriger wissenschaftlicher Arbeit auf eine Art, die Lesende gleichsam bei der Hand nimmt und mit teils fiktiven Elementen in die Welt dieser epochalen biblischen Schrift hineinführt. Eine spannend zu lesende Architekturgeschichte dieses einzigartigen Zeugnisses frühchristlich-biblischer Christusmystik, die dessen Umwelt und Aufbau neu sehen hilft.

Von den Gutenberg Open Sience-Seiten der Universitätsbibliothek Mainz können Sie sich „Das andere Evangelium“ im PDF-Format herunterladen (bitte auf der sich öffnenden Seite nach unten scrollen, dort erscheint die Downloadmöglichkeit). Der persönliche Gebrauch ist frei.

Johannes Bernhard Uphus

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